Sie sind hier: Startseite » Schwarzwald » Südschwarzwald

Todtnauberg wird eigenständige Einheit

Eingang Gauch Süd
Eingang Gauch Süd Zustand am 21.07.2020

Die Gruben am Gauchgang arbeiteten bereits seit 1280/1300 im Mattengelände oberhalb und unterhalb der alten Todtnauberger Straße – am Eingang zum Hochtal über dem Wasserfall die von Aftersteg her aufgeschlagene Silbergrube der „Hasen Fron“, westlich davon auf dem oberen Teil des unteren Gauchgangs als Dritte Fron die „Schuler Fron“. Ab den 1320er Jahren kam dazu die „Kúneggis Fron“, die mit der „Hasen Fron“ zur führenden Zeche im ganzen Revier verschmolz unter dem Namen „Ze der Bach“ (gemeint ist der Stübenbach). Diese Grube wurde zum Motor des Silberbergbaus.

Im Bereich des heutigen Herrishofs wurden um 1300 zwei weitere Gruben erschlossen, die erstmals um 1332 urkundlich erwähnt werden: „des Aneros und der Koler fron“, vermutlich zwischen Schlipf und Herrihof im heutigen Zentrum von Todtnauberg.

Dies gab den Ausschlag, dass zwischen 1336 und 1339 eine eigenständige Vogtei „ze Totnowe uf dem berg“ aus der Talvogtei herausgelöst wurde. Dem Dorf brachte die neue Bergvogtei besonderen Auftrieb. Die Siedlungen auf dem Berg blieben aber auch nach der rechtlichen Herauslösung aus der Talvogtei Todtnau eng mit der Bergbaustadt verbunden. Mancher Unternehmer aus dem Tal errichtete einen zweiten Wohnsitz auf dem Todtnauberg oder zog ganz hinauf. Die seit 1356 bekannte Grube St. Anna im Gauch entwickelte sich nun zur größten Grube im Revier.

Besitzverhältnisse auf dem Todtnauberg
Neben Bürgern von Todtnau, Freiburg und Basel besaß der Abt von St. Blasien und sogar der Bischof von Brixen, in Südtirol, Anteile an diesem Bergwerk. Kaiser Maximilian 1., der ein großer Förderer des Bergbaus war, erließ für diese Grube eigene Ordnungen. Im Jahre 1515 stifteten die Gauchgewerken (zusammen mit den Gewerken vom Schauinsland) ein prächtiges Glasfenster für das Freiburger Münster- das Dieselmuot-Fenster.

Das Dieselmuot-Fenster im Freiburger Münster
Das Dieselmuot-Fenster im Freiburger Münster