Oberwolfach - Wenzel

Inhalt

1. Bergbaugeschichte Fronbachtal
2. Bestandsliste Wenzel

Quellen

Bergbaugeschichte Fronbachtal

Das Fronbachtal liegt etwa 5 km nördlich der Stadt Wolfach auf der westlichen Seite des Flusses Wolf.

Mittelalter
Erste Bergbauversuche auf der Grube Wenzel stammen aus dem Mittelalter, der Wenzelgang war wohl schon um 1300 bekannt. Es gab einen Abbau auf Galenit, auch Fahlerze wurden gefunden. Aber in den ersten Jahrhunderten war man nicht besonders erfolgreich beim Auffinden von Silber und konnte nur geringe Gewinne verbuchen. Dies führte schließlich zum Abbruch der Arbeiten führte – ca vier Meter vor dem Erreichen der reichsten Vererzung des Gangs.

Neuzeit
Erst um 1760 wurde in den Schächten unter der Leitung des fürstenbergischen Bergschreibers Kapf wieder nach Silber gesucht. 1765 wurde die Grube wieder in Betrieb genommen und 1767 das Haupterzmittel aufgefunden, das bis 1772 über drei Tonnen Silber lieferte. Hauptsilbererze waren die Silberantimonide Dyskrasit und Allargentum, was weltweit höchst ungewöhnlich ist.

Bis 1818 kam eine weitere Tonne Silber dazu, daneben eine erhebliche Menge an Blei und Kupfer. Eine spätere Abbauperiode von 1839-1842 brachte indes keine große Ausbeute mehr. 1843 wurden zwar noch einmal 4,5 to Erz abgebaut, aber das ergab lediglich 23 kg Silber und 400 kg Blei.

20. Jahrhundert
In den 1980er und 1990er Jahren gelang mit Hilfe des Einsatzes von Metalldetektoren im Südfeld der Fund weiterer Erzmittel, die bis zu 7 kg schwere Massen von Allargentum und Dyskrasit erbrachten.

Der Wenzelgang war nur auf 500 m bauwürdig. Hauptgangart war i.U. zu allen anderen Kinzigtäler Gängen Calcit. Im Nordfeld trat etwas Baryt hinzu. Fluorit, Quarz und andere Carbonate waren selten. Die Abfolge der Mineralisation erinnert an die 5-Element-Gänge, allerdings in einer stark antimonreichen Variante, zudem wismutfrei. Während Antimon aus Gesteinen des Grundgebirges gelöst wurde, könnte die Wismutanreicherung in Wittichen und im Wildschapbachtal mit den dort vorliegenden Rotliegend-Sedimenten zu tun haben.

Die Grube Eintracht baute knapp südlich von der Grube Wenzel auf der Südfortsetzung des Ganges.


Nachgeschichte
Nach der Gründung des Fördervereins Besucherbergwerke im Jahre 1997 wurde das ehemalige Silberbergwerk 1999 restauriert und für Besucher hergerichtet. 2001 waren die Arbeiten beendet und es wurde für Besucher geöffnet.
Fundmöglichkeiten bestehen leider nicht mehr, Halden existieren keine mehr.

Bestandsliste Wenzel

Akanthit, Allargentum, Anatas, Anglesit, Annabergit, Antimonit, "Antimonsilber", Aragonit, Arsenopyrit, Baryt, Bismuthinit, Breithauptit, Brochantit, Calcit, Cerussit, Chalkopyrit, Chalkosin, Chamosit, Chlorargyrit, Connellit, Covellin, Cuprit, Devillin, Dolomit, Dyskrasit (TL), Erythrin, Fluorit, Galenit, 'Gersdorffit', Gips, Goethit, Graphit, Gudmundit, Hämatit, Langit, Linarit, Lithargit, Löllingit, Malachit, 'Manganogel', Markasit, Millerit, Mimetesit, Muskovit, Nickelin, Nickelskutterudit, Oxyplumboroméit, Parasymplesit, Pitticit, Plagionit, Polybasit, Polybasit-Tac (Poly.: Polybasit), Proustit, Pyrargyrit, Pyrit, Pyrostilpnit, Pyrrhotin, Quarz, Rammelsbergit, Rhodochrosit, Richelsdorfit, Safflorit, Scheelit, Schwefel, Segnitit, Siderit, Silber, Skutterudit, Smithsonit, Sphalerit, Stephanit, Stibnit, 'Tetraedrit-Gruppe', 'Tetraedrit-Serie', Valentinit, 'Weddellit', Wulfenit, Yukonit