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Erste Reaktionen

SACHTLEBEN schließt Produktionsgelände für Sammler

Liebe Clara-Sammler/innen,
sicher haben das mittlerweile die meisten von Euch erfahren. Es gibt ja einen ganzen Diskussions-Thread im Internet, der sich damit auseinandersetzt (LINK). Leider nicht immer auf faire Weise, und wenn ich mir so ansehe, welche Aussagen da - zumindest am Anfang - gemacht wurden, auch nicht immer auf sehr informierte Weise (Mittlerweile, im Lauf der Woche seit der Eröffnung der "Mineralienhalde", hat sich die Diskussion versachlicht).

Ich verstehe sehr gut die Enttäuschung, die sich in solchen Beiträgen Luft macht. Ich selbst bin auch enttäuscht. Man muss ja nur einmal hochrechnen. In den vergangenen Monaten kamen pro Tag (während der Sammelzeit) ca. 10-12 Lastwagenladungen frisches Material auf das Produktionsgelände, dazu vielleicht noch einmal soviel vor und nach der Sammelzeit. Was sind dagegen die 20-24 Lastwagenladungen Material, die auf der neuen Sammelstelle liegen werden ? Unklar ist auch der Turnus des Austauschs (Gerüchte siehe unten). All das ist äußerst bedauerlich. Aber könnte es nicht sein, dass der Frust, der sich da Luft macht, der sich auch in Austritten aus dem Verein äußert, ein ganz klein wenig auch mit den Frustrationen der vergangenen zwei Jahre zu tun hat ? Mit dem Umstand, dass - bis auf wenige Ausnahmen - nur noch äußerst spärlich und schlechtes Material zu Tage kam? Und das ist nun der berühmte Tropfen, der das Fass angestauter Frustration zum Überlaufen bringt !
Natürlich, ich gebe zu, ich gehöre nicht zur Fraktion der „Hard-Core-Sammler“ [ ;-) - nix für ungut, liebe Freunde, wenn Beruf und Familie es zuließen, würde ich vielleicht auch dazu gehören ], die Woche für Woche zwei- oder dreimal in Wolfach zum Sammeln waren. Von daher könnt Ihr mir vorwerfen, dass der Verlust für mich nicht so groß ist. D’accord ! Auf der Oberfläche. Aber ich habe mich auch jedes Mal darauf gefreut, nicht nur auf die fünf oder sechs Mal im Jahr, die ich dort war, sondern auch darauf, manche von Euch zu treffen, die über die Jahre zu guten Bekannten wurden. All das wird auch mir jetzt fehlen.
Dennoch möchte ich mit dieser neuen Seite dazu beitragen, die Diskussion etwas zu versachlichen. Außerdem gibt es ja doch das eine oder andere Detail, das am Ende noch etwas Hoffnung auch für die „ernsthaften“ Clara-Sammler/innen lässt.

Zum Entstehen der neuen Situation

Wir wissen seit Jahren, dass die Fa Sachtleben aus Sicherheitsgründen den Zugang zum Produktionsgelände zunächst eingeschränkt (ab 18 Jahren) und seit 2 Jahren die Zugangszeiten weiter limitiert hat. Daneben gibt es seit mindestens 4 Jahren das Gespräch darüber, dass eine aus dem Produktionsgelände ausgegliederte Sammelstelle eingerichtet werden soll. Im Verein war dies Gegenstand von mehreren Vereinsversammlungen in den vergangenen Jahren. Dieser Kelch ging bisher an uns vorüber.
Klar müssen wir uns auch darüber sein, dass es angesichts der Millionengewinne der Fa Sachtleben kein spezielles Interesse an den Sammlern gibt. Wenn das Sammeln bisher gestattet war, dann weil es innerhalb der Belegschaft von Sachtleben in Wolfach Menschen gab, die uns Sammlern positiv gegenüberstanden. Die gibt es auch heute noch, allerdings haben ihre Argumente gegenüber den - neuen - Verantwortlichen für die Betriebssicherheit wohl ein geringeres Gewicht.
Im vergangenen Herbst gab es - dem Hören-Sagen nach - einen Beinahe-Unfall, der die Befürchtungen der für die Betriebssicherheit Zuständigen in eklatanter Weise bestätigte. Einer unserer Sammlerkollegen wäre dabei beinahe unter eine Ladung Schwerspat geraten. Wasser auf die Mühlen …
Spätestens seither stand für die Betriebsleitung wohl fest, dass der bestehende Zustand nicht mehr tragbar ist, ganz abgesehen von den immer schwieriger werdenden Versicherungsfragen und den Auflagen des Bergamts. Zum Jahresende 2007 sollte die Sammelmöglichkeit auf dem Betriebsgelände ganz eingestellt werden.
Noch einmal und in aller Deutlichkeit: Die jetzt mit der Sammlerhalde geschaffene Sammelstelle ist gegenüber dem alten Zustand eine herbe Einschränkung und eine weitgehende Reduktion der Fundmöglichkeiten. Doch dieser Zustand lässt sich meiner Ansicht nach nur an der „Alternative“ des absoluten Sammelverbots messen.
Von daher halte ich die persönlichen Angriffe gegen die beiden für die Sammlerhalde zuständigen Damen, Frau Kordula Kovac und Frau Bianka Baiker-Schmelzer, sowie die Bezeichnung „Idiotenhügel“ für unangemessen und überzogen.

Was wusste der Verein / der Vorstand ?

Auch darüber kursieren zahllose Gerüchte. Meist in der Form, dass man dem Vereinsvorstand vorwirft, die Sammler/innen und Vereinskolleg/inn/en nicht rechtzeitig informiert zu haben. Natürlich kann ich nicht für den Vorstand sprechen, dafür bin ich nicht autorisiert. Ich versuche an dieser Stelle das mitzuteilen, was ich in meinen Gesprächen mit verschiedenen der Beteiligten erfahren habe.
Zunächst einmal aber ist vorauszuschicken, was wir alle wissen konnten, wenn wir bei der letzten und vorletzten Vereinsversammlung dabei waren: Jeder konnte zwischen den Zeilen dessen, was uns Herr Würtz vorgetragen hat, lesen, dass der Möglichkeit auf dem Betriebsgelände zu sammeln nur noch eine Galgenfrist eingeräumt ist. Das wollte keiner von uns so recht wahr haben (denn das war ja schon seit Jahren im Gespräch), einschließlich mir selbst. Aber im Nachhinein betrachtet vor dem Hintergrund der jetzigen Situation ist das Gesagte eindeutig genug gewesen. Wer das hören wollte, konnte es damals schon wissen.

Wenn jetzt so getan wird, der Vorstand habe die Vereinskameraden hinters Licht geführt, dann ist das eine Fehleinschätzung, die die Ahnungen aus den vergangenen Vereinssitzungen glatt verdrängt. Oder die entsprechenden Leute waren nicht bei der Sitzung.
Es taucht auch der Vorwurf auf, der Vorstand belüge die Vereinsmitglieder. Er hätte schon viel früher gewusst, was da geplant sei. Tatsächlich, insoweit wir alle davon wussten (s.o.). Weder Zeitpunkt noch Art und Weise des Zugangs noch Preise waren dem Vorstand oder dem Museumspersonal zu irgendeinem Zeitpunkt vor der Eröffnung des Geländes bekannt. Eine Benachrichtigung der Vereinsmitglieder hätte nur auf der Basis von "Gerüchten" erfolgen können, hätte das aber Sinn gemacht ohne weitere Informationen zur künftigen Gestaltung der Sammelmöglichkeiten ?
Hier hätte ich mir persönlich von allen Seiten eine bessere Informationspolitik gewünscht. Allerdings kann ich auch den Einwand von Frau Kovac verstehen, dass dann alle möglichen Leute versucht hätten mitzureden, was mit großer Wahrscheinlichkeit auch kein besseres Ergebnis in unserem Sinn gebracht hätte.


Kleiner Ratgeber zur Beurteilung von umlaufenden Gerüchten und Halbwahrheiten:

Eine alte Grundfrage bei der Beurteilung von Sachverhalten lautet: Cui bono ? (Wer hätte einen Nutzen davon, wenn es denn stimmte ?). Daran möchte ich alle erinnern, die sich in dieser Situation zu Wort melden oder Gerüchte aufgreifen. Fragt Euch einfach mal selbst: Wer um alles in der Welt im Vereinsvorstand hätte einen Nutzen davon, Euch hinters Licht zu führen oder Euch zu belügen ? Und versucht Euch nach diesem Grundsatz ein Bild von dem zu machen, was da gerüchtehalber verbreitet wird.

Die neue Situation

Seit dem 04. Juni 2007 ist es nicht mehr erlaubt, auf dem Gelände der Sachtleben AG zu sammeln. Am Eingang weist ein Schild darauf hin, dass jeder, der sich an dieses Sammelverbot nicht hält, mit einer Anzeige rechnen muss.
Zum gleichen Zeitpunkt wurde ein Sammelgelände eröffnet, das rechtlich durch die MINERALIENHALDE Grube Clara GbR betrieben wird. Es liegt von Wolfach aus kommend direkt im Anschluss an das Sachtleben-Betriebsgelände Richtung Kirnbach. Geschäftsführerin ist Frau Bianka Baiker-Schmelzer.




Öffnungszeiten

Der Zugang ist wie folgt reguliert:

Öffnungszeiten von der Karwoche (Woche vor Ostern) bis Ende Oktober täglich (auch am Wochenende !) von 9.00 bis 17.00 Uhr. In den Wintermonaten ( ab 05.11.2007 ) ist die Mineralienhalde geöffnet in der zweiten Wochenhälfte am Donnerstag, Freitag und Samstag ebenfalls zu den o.g. Zeiten. Ausnahme: Schneetreiben; dann ist geschlossen.


Betriebsordnung

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Eintrittspreise

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Zugang zum Betriebsgelände

An zwei Wochenenden im Jahr soll es einen Zugang zum Betriebsgelände geben: Am ersten Augustwochenende, also während des „Festival(s) der Kristalle“ in Wolfach; sowie während des Vereinswochenendes im Oktober. Nicht viel, aber doch.

Auf dieser Linie sollten meiner Meinung nach auch Versuche des Vereins liegen, eventuell über weitere Zugangsmöglichkeiten zu verhandeln. Was hindert den Vereinsvorstand daran, Gespräche mit der Betriebsleitung aufzunehmen, an arbeitsfreien Feiertagen oder Sonntagen (vorausgesetzt, es wird Aufsichtspersonal gestellt) den Zugang für Vereinsmitglieder zu ermöglichen. Mindestens einmal im Monat ?? Vielleicht nur ein Wunschtraum, aber Fragen kostet nichts, oder …?

Das Gelände wurde im Übrigen mit zwei Tischen mit Bänken ausgestattet - für’s Vesper. Große Waschzuber zum Reinigen der Mineralien wurden bereitgestellt (für den, der’s braucht). Seit Mittwoch gab es auch noch mobile Toiletten.

Mein persönlicher Eindruck

Mein persönlicher Eindruck

Ich war am Vormittag des 04. Juni 2007 auf der Mineralienhalde. Mit mir in der Zeit bis 12 Uhr vielleicht 15 bis 20 Personen. Auf dem Platz gab es ca 20-24 Lastwagenladungen Material, sortiert (von rechts nach links) nach CaF2 Standart, CaF2 DT (bleihaltig) und BaSO4 Standart. Dort gab es am Montag u.a. auch Honigspat zu finden. BaSO4 silberhaltig war noch nicht angeliefert. In etwa 2 Wochen sei aus diesem Bereich wieder Material zu erwarten.

Interessant erschien auf den ersten Blick das bleihaltige Material, da seit Monaten nichts Vergleichbares mehr auf dem Betriebsgelände ankam. Bei näherem Hinsehen war allerdings bis auf ein wenig Mimetesit und Galenit nicht viel Brauchbares dabei. Dies aus der Sicht als Sammler von Clara-Mineralien.

Aus der Sicht als Vater eines 7-jährigen, der sich gerade anfängt dafür zu interessieren, was sein Vater da so sammelt, nimmt sich dieser Eindruck allerdings etwas differenzierter aus:
Was wir lange beklagt haben im Blick auf den Sammlernachwuchs ist jetzt zum ersten Mal seit langem wieder möglich, dass wir unsere Kinder an unser Hobby heranführen können. Natürlich sind Kinder nicht interessiert an den winzigen, sozusagen „abstrakten“ Kriställchen, die unsereiner sucht. Sie suchen, was glitzert und glänzt und anschaulich ist. Da tun’s dann schon ein paar Quarzkristalle, die sich immer wieder mal in dem Material befinden, und ein mit Kupferkies überzogener Brocken.

Ob die Betreiberinnen der MINERALIENHALDE da noch Kupferkiesstückchen in einem Sandkasten verteilen müssen zum „Goldwaschen“, darüber mag man sich trefflich streiten. Allerdings motivationspsychologisch hat das auch etwas für sich. Wer hat als Vater nicht schon einmal einen mit Kristallen besetzten Brocken in der Tasche dabei gehabt, um seinen Kindern zur rechten Zeit ein Erfolgserlebnis zu verschaffen ?!


Ich möchte auch auf die photographisch festgehaltenen Eindrücke von Richard Bayerl verweisen. Die findet Ihr unter www.rbmineral.de/neue-clara1.doc. ACHTUNG: Nicht erschrecken! Richard hat die Seite als download angelegt, ihr bekommt also die Aufforderung, zu speichern oder zu öffnen. Einfach auf "öffnen" klicken, dann könnt Ihr die Seite ganz normal in Eurem Browser betrachten.

Eintrittskarten

Was die Umschichtung des Haufwerks angeht - über den Turnus gibt es unterschiedliche Gerüchte: Eine Extrem-Aussage lautete: 1 Lastwagenladung pro Woche Austausch. Die andere: 250 to - m.a.W.: ca 20 Wagenladungen. Die Wahrheit - wird irgendwo dazwischen liegen und davon abhängig sein, wie schnell von uns das Haufwerk umgegraben wird.
Meine Beobachtung am nächsten Tag, als ich gegen Abend die Photos machte, die Ihr auf dieser Seite seht: Inzwischen war jeweils eine zusätzliche Ladung des Materials angefahren worden und nach Betriebsschluss kam der Radlader, der einen Teil des Materials abfuhr und neues brachte.

Klar ist: Die MINERALIENHALDE ist ein Zwitter. Sie bedient sowohl den Tourismus der Region mit einem Angebot für Familien als sie auch - nach Auskunft der Betreiberinnen - durchaus ernsthaft uns Sammlern ein Angebot machen will. Diese Halde als Missgeburt zu bezeichnen, halte ich allerdings aus vorgenannten Gründen für abwegig.




Meine persönliche Einschätzung

Die neue Situation steht und fällt mit der Qualität des Materials, das die Betriebsleitung der Sachtleben der MINERALIENHALDE GbR zur Verfügung stellt. Ist das Material auf Dauer schlecht, bleiben die Sammler ganz weg. Von den Familien, die mit ihren Kindern in den Ferienzeiten zum Sammeln kommen, kann die GbR auf Dauer nicht existieren. Das ist den beiden Damen, Frau Kovac und Frau Baiker-Schmelzer, durchaus bewusst, wie ich das in meinem Gespräch mit ihnen hören konnte. Sie sind ja auch darauf angewiesen, die Pachtzinsen zu erwirtschaften. Daher liegt es in ihrem Eigeninteresse, auch für Sammler qualitativ gutes Material zu erhalten.

Dazu einige Informationen, die das Sammeln in den nächsten Monaten durchaus interessant machen könnte: Zur Zeit wird wieder Material aus dem Diagonaltrum angefahren, von dem auch die MINERALIENHALDE beliefert werden soll. Für die weitere Zukunft stehen auch Aufschlussarbeiten im Bereich der Wogets an.

Interessant könnte es auch dann werden, wenn Material von der Dorothea / Freudenstadt gebracht wird. Auch dort hat die Sachtleben seit längerem Vorarbeiten zum Abbau durchgeführt. Manche kennen das Material, das lange Zeit vor dem Untersuchungsstollen lag. Es ist geplant, auch von dort Baryt in der Sachtleben zu verhütten. Auch die MINERALIENHALDE soll einen Teil des Materials erhalten.

Alle diese Spekulationen haben natürlich betriebswirtschaftliche und betriebstechnische Grenzen. Die für den Betrieb der Sachtleben Verantwortlichen werden für uns Sammler nicht extra Sprengungen in mineralogisch interessanten Bereichen durchführen oder sonstige Aktionen unternehmen, die die normalen betrieblichen Abläufe in irgendeiner Weise tangieren. Wir können nur hoffen, dass die Steiger vor Ort erkennen, was für die MINERALIENHALDE interessant werden könnte und davon Fuhren im normalen Betriebszyklus bereitstellen. Klar dürfte auch sein: Solange das Haufwerk auf der MINERALIENHALDE noch nicht weitgehend umgedreht wurde, wird hier kein neues Material landen. Daher:



Mein persönlicher Rat
Sucht die MINERALIENHALDE auch weiter als Sammler auf. Je dichter die Besuche, je schneller das Haufwerk umgedreht wird, desto größer wird der Druck, Material auszutauschen. Gebt den Leuten am Kiosk auch ruhig kritisch Rückmeldung über die Qualität des Materials. Aber wahrt die Form und die Achtung vor den Menschen, die Euch überhaupt noch den Zugang zu Material von der Clara ermöglichen. Bedenkt, es könnte auch ganz unmöglich sein.

Der GAU

Noch ein paar Überlegungen, Gerüchte und Klagen zum Schluss, die bisher hier keinen Platz hatten und die ich hier unter der Überschrift „GAU - Größter anzunehmender Unfall“ einordne, in dem Sinn: Was wäre wenn ?

Soziale Aspekte
Es gab in der Vergangenheit auch etliche ältere Sammler, die - wenn man sie so beobachtete - in den letzten Jahren eigentlich weniger des Sammelns wegen da waren ( für sie gab es kaum noch etwas Interessantes zu finden ). Vielmehr hatte das Ganze für sie eher eine soziale Funktion - man traf alte Bekannte, konnte sich ein wenig unterhalten und austauschen. Auch diese soziale Funktion des Sammelns auf dem Produktionsgelände der Sachtleben ist nun zumindest stark eingeschränkt.

Betriebswirtschaftliche Aspekte
Die GbR MINERALIENHALDE kann nur wirklich prosperieren, wenn die Sammler nicht wegbleiben. Was passiert, wenn die Sachtleben nicht das erforderliche Material bereitstellt, um die Sammler zu halten ?
Meine Einschätzung für den Fall, dass die Sammler wegbleiben: Die GbR wird diesen Sommer durchhalten, vielleicht auch noch nächsten. In diesem Fall bekäme die Sachtleben das Gelände zurück und könnte dann Material gesondert lagern ( evtl. das aus Freudenstadt ?). Und wir Sammler ?
Allerdings wäre dann der Sperrzaun, der mich persönlich fast an den Bauzaun um Wackersdorf erinnert und den die Sachtleben zum Draußenhalten der Sammler errichtet hat, etwas im Wege und letztlich überflüssig.

Volkswirtschaftliche Aspekte
Bei den Militärs und beim Atomstrom wird das Nachdenken vom worst case bestimmt. Begeben wir uns auch einmal auf diese Ebene: Worst case ist für die Tourismusindustrie im Umfeld von Wolfach das Wegbleiben der Sammler. Über den Daumen gepeilt (also nicht auf empirischer Grundlage, sondern allein aufgrund der Schätzung einzelner Gastwirte und Ferienwohnungsbesitzer) gehen beim Wegbleiben der Sammler rund 1.000.000.- Euro im Jahr verloren. Das ist dann wohl der so genannte Kollateralschaden.

Mineralogische Aspekte
Was meines Erachtens bei den Zuständigen in der Sachtleben AG noch weniger Beachtung findet, ist der Nutzen für die Forschung, den Sammlerinnen und Sammler über die letzten Jahre erbracht haben: Die Neubeschreibung von bisher 16 Mineralien, eine der am besten beschriebenen Fundpunkte Europas. Zählt es für das Unternehmen wirklich so wenig, dass die Grube Clara und die Sachtleben AG dadurch europaweit bekannt sind ?

Meine Bitte an alle Sammler

Hier auf dieser Seite sollen in Zukunft Informationen zu finden sein, welches Material zur Zeit neu auf der SAMMLERHALDE zu finden ist. Außer den Informationen, die uns Frau Kovac zur Verfügung stellt, könnt Ihr auch selbst dazu beitragen, dass alle auf dem neuesten Stand sind.

Ich weiß, wie naiv dieser Gedanke ist, weil ja viele mit solchen Informationen hinterm Berg halten, bis sie selbst den letzten Brocken des begehrten Materials geborgen haben. Soviel zum Thema Selbstlosigkeit (s.o.) unter Sammlern. Aber vielleicht ist es doch nicht ganz abwegig, so transparent wie möglich zu arbeiten. Denn durch Infos über Fundmöglichkeiten auf der SAMMLERHALDE wird die Attraktivität des Angebots erhöht und damit steigt wiederum, so ist zu hoffen, der Druck zum schnelleren Austausch des Materials, wenn es durchsucht ist.

Die Infos zu aktuellem Material werden auf einer eigenen Unterseite eingestellt Aktuelle Fundsituation (LINK) und laufend (so wie die Infos eintreffen) aktualisiert. Wer uns als Vereinsmitglied oder Sammler solche Infos bereitstellen möchte, sollte mir unter geisslermineral@aol.com mailen. Am besten nach jedem Besuch eine kurze Notiz zur Qualität des Materials und zu den aufgefunden Mineralien. Auch das ist ja eine indirekte Rückmeldung an die MINERALIENHALDE GbR, mit er sie sich zumindest auseinandersetzen müssen und die Rückwirkung auf den weiteren Besuch der Einrichtung hat.

Außerdem stellt Frau Kovac uns Sammlern Informationen zur Verfügung über interessantes Material, das auf die MINERALIENHALDE gebracht wird. Diese Informationen findet Ihr entweder hier unter „Aktuelle Fundsituation“ auf der Seite des Mineralienvereins, die von mir betreut wird, oder Ihr geht direkt auf die Seite der MINERALIENHALDE GbR, die in naher Zukunft unter der URL www.mineralienhalde.de im Internet findet.

Newsletter

Wer diese aktuellen Informationen beziehen möchte, kann sich bei mir mit seiner e-mail-Adresse registrieren lassen. Schickt mir dazu eine kurze mail unter geisslermineral@aol.com. Ich werde alle Informationen, die ich von Frau Kovac erhalte, direkt und ungefiltert an alle registrierten e-mail-Kontaktadressen weiter.

Ob und inwieweit der Zugang zu diesen Informationen auf Vereinsmitglieder (z.B: mittels Zugangscode) beschränkt bleibt, muss noch ausdiskutiert werden, z.B. auf der Vereinsversammlung im Oktober 2007, an der auch Frau Kovac teilnehmen wird.

Fazit

Vielleicht ist auch das naiv, aber ich glaube, dass man die Bemühungen der MINERALIENHALDE GbR um uns Sammler ernst nehmen sollte. Das geschieht sicher nicht ganz selbstlos, aber wobei in dieser Welt des Geldes ist das heute noch der Fall ? (Vielleicht sollte sich da mancher, der jetzt so laut schreit, selbst an die Nase fassen).
Wir sollten also über das, was sich dort abspielt, nicht vorschnell und ungerecht urteilen, sondern abwarten, wie sich dieses Projekt entwickelt.
Wir werden in Kauf nehmen müssen, dass die Wahrscheinlichkeit interessante Funde zu machen, gegenüber einem (theoretischen) Zugang zum Gesamtmaterial verringert ist. Zugleich wird von uns Rücksicht im Blick auf anwesende Kinder nötig sein.
Andererseits liegt es im Eigeninteresse der Betreiberinnen, dass das angelieferte Material von solcher Qualität ist, dass die restlichen Sammler/innen, die der Clara noch die Treue halten, nicht auch noch vergrault werden.
Was die Eigeninteressen der Sachtleben AG angeht, darüber wage ich keine Aussage.

Time will show the wiser - wie die Franzosen zu sagen pflegen ;-).




Honigspat

Fund vom 08.06.2007
Fund vom 08.06.2007

Nachtrag

Fundsituation am 08.06.2007

Ich habe es in dieser Ferienwoche noch mal auf die MINERALIENHALDE geschafft. Highlight war für mich eine große Stufe mit gutem Honigspat (Photo s.o.).
Auch eine Gruppe Italiener (darunter Donato Gerardi aus Konstanz) hatte das Glück, einen großen Brocken mit mehreren Honigbaryt-gefüllten Drusen zu finden. Gefunden wurden außerdem wieder kleine Mimetesite, Langit mit Connellit, Brochantit und Malachit, laut Richard Bayerl auch Material mit Verdacht auf Eisenphosphate.
Vom Vortag gibt es den Bericht von einer Gruppe Franzosen, die nach drei Tagen eigentlich nur noch mal zum Abschied vorbeischauen wollten und dann noch einmal ihr Werkzeug auspackten um eine ganze Ladung Stinkspat mitzunehmen - mal sehen, ob wir noch erfahren, was in den Klüften zu finden war … ?
Außerdem wurden Stolzit-Wulfenit - Kriställchen aus dem bleihaltigen Material geborgen.