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Urberg - Erzgänge und Minerallagerstätten

Man kann im Gebiet drei größere Lagerstättentypen unterscheiden:

1. Der wirtschaftlich wichtigste Gangtyp war – wie anderswo im Schwarzwald auch – die Ganggruppe B (nach Metz, Richter, Schürenberg (1957)) – also die Hydrothermale Flußspat-Schwerspat-Gänge mit Pb-Zn-Erzen vom Typ Ruprechtsgangzug.
Der Ruprechtsgang ist der bedeutendste im Hotzenwald. Die auf ihm bauenden Gruben liegen überwiegend im Tal des Steinenbächles und des Höllbächles. Der Gang ist durch eine Reihe von Staffelbrüchen nach Westen versetzt.
Im Vergleich zu den Gängen bei Todtnau sind die hydrothermalen Lösungen kälter gewesen. Metz, Richter, Schürenberg führen dies auf eine abnehmende hydrothermale Tätigkeit mit steigender Entfernung zum Rheingraben zurück, wofür die Befunde zwischen Münstertal und St. Blasien auch sprechen. Daher ist die hochthermale Vorphase mit Quarz und Kiesen unterdrückt. Häufig gibt es einen Wechsel der Mineralisation, wobei zu den Gangenden Baryt abnimmt und durch Quarz ersetzt wird.
Die wichtigsten Gangaufschlüsse von Norden nach Süden waren die Grube Neue Hoffnung Gottes am Steinenbächle und ihr Gegentrum direkt nördlich des Steinenbächles unter dem Bildsteinfelsen die Grube Ehre Gottes.
Daran schlossen sich die Gruben Neuglück am Zusammenfluss zwischen Urbach und Höllbächle unterhalb der Gottesehre an sowie die Grube Schwarzwaldsegen direkt südlich des Höllbächles, die vermutlich schon im Mittelalter bestand und versuchsweise noch einmal zwischen 1953 und 1955 betrieben wurde.

2. Liquidmagmatische Linsen von Ni-Magnetkies
Diese Linsen sind an basische Tiefengesteine gebunden, in den Nebengesteinen finden sich
Plagioklas und Orthopyroxen (Enstatit) sowie Klinopyroxen. In den Erzlinsen selbst treten Eisen-,Nickel- und Kupfer-Sulfide auf (Pentlandit, Pyrrhotin, Chalkopyrit) sowie am Mättle auch Sperrylith und Molybdänit.

3. Pechblende-führende Quarz-Baryt-Gänge bei Menzenschwand
Am Nordhang des Krunkelbachtals nördlich von Menzenschwand gibt es ein hydrothermales Gangsystem, das eine Ruschelzone durchdringt.
Die Gänge führen vor allem Quarz, der häufig durch Hämatit rot gefärbt ist. Damit verwachsen ist Baryt. Fluorit ist selten. An Erzen kommen Pyrit, Chalkopyrit und vor allem Uraninit als Pechblende vor. Als Sekundärminerale auf dem wasserführenden Gang kommen viele U-Minerale vor, von denen eine ganze Anzahl ihre Typlokalität in Menzenschwand haben (u.a. Uranotungstit).

Die anderen Kapitel

1 - Quellen und Bergbaugeschichte

3 - Mineralien