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Glottertal - Bergbaugeschichte (Teil3)

Bergbau im 14. Jahrhundert

Bergbau im 14. Jhdt

Dennoch endete mit dem Straffeldzug der Elsässer das montane Gewerbe nicht völlig. Das zeigen sowohl die archäologischen Relikte wie auch die schriftlichen Nachrichten: Unter den „ehesten undt erbresten berkluet... von Totnaw, von Muonster, von Gloter, von Kilchzartental und ab dem Diesselmuot”, die Graf Egen von Freiburg im Jahre 1372 zusammenrufen ließ, um das Dieselmuter Bergweistum aufzusetzen, wird auch ein „Henni Kuchener von Gloter’ aufgeführt. Doch war allem Anschein nach mit der Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert der Höhepunkt des montanen Geschehens im Glottertal bereits überschritten.

Alles in allem zeigt sich, dass bis zu dieser Zeit der Bergbau deutlich die Landschaft und die Wirtschaft geprägt hat. Auch die archäologischen Funde sprechen eine deutliche Sprache. Mittlerweile sind im Glottertal 11 Schlackenplätze bekannt. Allein zwei davon (Luckhaufen und Schweizermatten) zählen jeweils zu den größten des Schwarzwaldes! Aufgrund von Keramik und naturwissenschaftlichen Untersuchungen können diese Plätze in das späte 12. Jahrhundert bis ins 14. Jahrhundert datiert werden.

Bergbau vom 16. bis 19. Jahrhundert

Nur wenige Hinweise gibt es auf eine kurze Phase in der Zeit um 1500 am Eichberg. Diese Phase steht sicher im Zusammenhang mit dem allgemeinen Aufschwung im Bergbau durch den Einfluss Kaiser Maximilians. Die Stollen am Wisserhof haben einen Querschnitt, wie er für mittelalterliche Stollen typisch ist, sie wurden allerdings auch später vergrößert.

Auch 1680 wurde im Glottertal Silber abgebaut, wie aus einer kurzen Notiz hervorgeht. Im 18. Jahrhundert begann eine neue Phase des Bergbaues auf Eisen am Wisserhof, allerdings mit geringem Ertrag. Auch der Versuch, Baryt abzubauen, blieb ohne großen Erfolg. Möglicherweise wurde auch noch im 19. Jhdt Bergbau betrieben, denn bei der Stolberger Zink-AG gab es eine „Gewerkschaft Glottertal“.

Seit über hundert Jahren ruht der Bergbau im Tal.

Bergbauspuren und Bestandsliste

Im Glottertal kann man vier Fundgebiete unterscheiden:
Im Süden das Flammeck, nördlich des westlichen Taleingangs der Einbollwald, am Südhang des Mitteltals der Kappenbühl und gegenüber am Nordhang der Bereich Einbollwald/Badbächle.

Die Gänge am Flammeck lassen sich durch Pingenreihen gut verfolgen. Hier kamen interessante Silbermineralien vor, jedoch bis auf das extrem silberreiche Fahlerz und Miargyrit/Pyrargyrit alle nur erzmikroskopisch sichtbar.

Ein reicher Gangzug befand sich im Bereich Badbächle/Eichberg/Kappenbühl, wie durch die Existenz mehrere sehr großer Halden und weiterer Bergbauspuren erkennen ließ. Allein die obere Halde am Kappenbühl umfasst ca. 30 000 cbm. Die untere Halde am Kappenbühl (Scharbachhof) sowie die am Eichberg waren ebenfalls sehr umfangreich. Die Halden am Kappenbühl wurden mittlerweile jedoch großenteils für den Wegebau abgefahren. Primärerze waren hier Bournonit, Chalkopyrit, Galenit und Sphalerit, als Sekundärbildungen kamen vor: Malachit, Pyromorphit und Smithsonit. Hier traten verschiedene Typen von Brekzien auf.


Bestandsliste Flammeck
Akanthit, Arsenopyrit, Berthierit, Calcit, Chalkopyrit, Diaphorit, Freieslebenit, Galenit, Gips, [ Hydrozinkit ], Jarosit, Markasit, Miargyrit, Pyrargyrit, Pyrit, Quarz, Schwefel, Sphalerit, 'Tetraedrit-Gruppe', 'Tetraedrit-Serie'

Weiterer Inhalt

1. Quellen
2. Bergbaugeschichte
> Antike
> Mittelalter
> Der Urgraben
> Die Fehde mit den Elsässern
> Bergbau im 14. Jahrhundert
> Bergbau vom 16. bis 19. Jahrhundert
3. Bergbauspuren und Bestandsliste