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Alpirsbach Quellen Geschichte Bergbau

Quellen

1. Wikipedia - Artikel Alpirsbach
https://de.wikipedia.org/wiki/Alpirsbach

2. Mineralienatlas – Artikel Alpirsbach
https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Deutschland/Baden-W%C3%BCrttemberg/Karlsruhe%2C%20Bezirk/Freudenstadt%2C%20Landkreis/Alpirsbach

3. MARKL, Gregor – Schwarzwald, Bd2 – Mittlerer Schwarzwald Teil 1; S. 54ff

Ortsgeschichte

Alpirsbach entstand als Siedlung um das gleichnamige 1095 von Bischof Gebhard III. von Konstanz, einem Zähringer, geweihte Kloster Alpirsbach. Der Name Alpirsbach hängt wahrscheinlich mit Adalbert von Zollern, einem der Stifter des Klosters, zusammen. Das Besitztum Alpirsbach war zugleich auch ein locus, das heißt auf ihm befand sich bereits eine Siedlung. Sie wurde von den Mönchen vorgefunden und dürfte schon länger bestanden haben, worauf auch die Angabe hinweist, dass die drei Stifter das predium Alpirspach kraft Erbrecht besaßen.
Mit der Aufhebung der Benediktiner-Abtei aufgrund der Reformation wurde Alpirsbach Sitz eines württembergischen Klosteramtes, was zu einem Wachstum der das Kloster Alpirsbach umgebenden Siedlung führte, weil Handwerker, Beamte und Zunftvertreter hier ansiedelten.

Seit Ende des 17. Jahrhunderts führte der Bergbau (Gold, Silber und Kobalt) zu Wohlstand in der Gemeinde.

Nach der Gründung des Königreichs Württemberg wurde das Klosteramt im Jahre 1810 aufgehoben und Alpirsbach kam zum Oberamt Oberndorf. Der Fortzug der Behörden führte auch zum Niedergang von Wohlstand und Einwohnerzahl. Die Armut führte Mitte des 19. Jahrhunderts zu verstärkter Auswanderung vor allem nach Wisconsin. Erst Ende des 19. Jhdts verbesserte sich die Lage. Daraufhin verlieh König Karl von Württemberg der Gemeinde Alpirsbach 1869 das Stadtrecht.

Die Verwaltungsreform vom 25. April 1938 führte zur Zugehörigkeit zum Landkreis Freudenstadt. Im Mai 1938 wurde der Nachbarort Rötenbach eingemeindet. 1947 kam Alpirsbach zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.

Bergbau und Geologie

Im Bereich um Alpirsbach gibt es noch heute eine Vielzahl von Stollen, die von dem einstigen Bergbau auf Kobalt zur Farbenherstellung im 18. Jhdt. zeugen. Zwar scheint es schon im 16. Jhdt. Bergbau gegeben zu haben, der aber aufgrund der Nichtverwertbarkeit des Kobalts weitgehend unergiebig war.
Die bedeutendsten Gruben im Bereich Alpirsbach waren die beiden Gruben Wolfgang und Eberhard im Glaswald. Der Bergbau begann hier schon kurz vor dem 30jährigen Krieg und wurde nach 1700 wieder aufgenommen.

Geologie
Im Glaswald treten zwei mächtige nur gut 100 m voneinander entfernte Barytgänge zu Tage. Diese Gänge wurden von verschiedenen Stollen angefahren, z.B. dem Melchior- und dem Karlsstollen im Bereich des Wolfganggangzugs. Insgesamt existieren ca 9 km Strecken. Die Vererzung beschränkte sich allerdings auf einzelne Erzfälle, die insgesamt ca 7 % der aufgefahrenen Strecken ausmachen.
Im Eberhardsgang scheint die Vererzung intensiver gewesen zu sein. Insgesamt haben sich aber Zeiten geringer Ausbeute mit solchen höherer Ausbeute abwechselten, so dass nicht von einem durchgehenden Bergbau die Rede sein kann.

Nachlese
Um 1790 wurden auch Kinder damit beauftragt, die alten Halden noch einmal durchzusuchen, wodurch immerhin noch einmal 17 to Kobalterze gewonnen werden konnten. Was aber bauch bedeutet, dass die Halden heute so gut wie erzfrei sind.

Interessanterweise kamen auf den Gruben neben den Kobalterzen Skutterudit und Safflorit sowie ged Wismut auch Kupferwismuterze wie Wittichenit und Emplektit vor. Damit entspricht der Gang den Vererzungen bei Wittichen. Allerdings fehlt gediegen Silber fast vollständig.

Gruben und Stollen im Bereich Alpirsbach

Grube Gottes Segen
Grube Wolfgang und Eberhard (Glaswald)
Reinerzau, Revier (hier die eigene Unterseite)
Rötenbach (Steinbruch)

Mineralienbestand der Gruben im Glaswald

Annabergit, Baryt, Bieberit ?, Bismutit, Chalopyrit, Covellin, Cupeit, Emplektit, Erythrin, Haidingerit ?, Hämatit, heterogenit, Konichalcit, ged Kupfer, Malachit, Pharmakolith ?, Pirkopharmakolith, „Pitticit“, Rösslerit ?, ged. Silber, Skutterudit, „Wad“