Sie sind hier: Startseite » Schwarzwald » Südschwarzwald

Glottertal - Quellen / Bergbaugeschichte (Teil 1)

Quellen

Mineralienatlas – Artikel Flammeck
https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Deutschland/Baden-W%C3%BCrttemberg/Freiburg%2C%20Bezirk/Breisgau-Hochschwarzwald%2C%20Landkreis/Glottertal/Flammeck

Artikel Bergbau im Glottertal
https://www.glottertal.de/das-glottertal/vielfaeltige-historie/bergbau-im-glottertal
https://www.glottertal.de/_Resources/Persistent/e962b228c4d0f7930fccd537964318133e87a52e/Ausstellungstafeln%20Bergbau_2012.pdf

Geschichte des Bergbaus am Kandel
http://www2.ufg.uni-freiburg.de/d/publ/ahb/kandel3.html

Wikipedia – Artikel Glottertal
https://de.wikipedia.org/wiki/Glottertal

Andreas Haasis-Berner, Heiko Wagner, Alfons Zettler:
Glottertal - Besiedlung, Bergbau und Wassernutzung von vorgeschichtlicher Zeit bis ins Mittelalter
In: Archäologische Nachrichten aus Baden Heft 60;1999 / Herausgeber: Förderkreis Archäologie in Baden e.V. / Redaktion: Edward Sangmeister, Belfortstraße 22, 79098 Freiburg i.Br.
https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/anb/article/view/52839/46415

Bergbaugeschichte - Antike

Die ältesten Bergbauspuren im Glottertal liegen beim Mauracher Hof in Denzlingen. Die Anfang der 70er Jahre des 20. Jhdts gemachten Funde belegen, dass die dort lebenden Römer unter anderem dem Eisengewerbe nachgingen und in größerem Umfang lokale Eisenerze verhütteten. Das Eisenerz wird von den benachbarten Lagerstätten am Hornbühl, Einbollen und Wissereck stammen, wo deutliche Abbauspuren vorhanden sind.

Dort und im näheren Umkreis stehen Blei- und Silbererz-Vorkommen an, die wahrscheinlich ebenfalls bereits von den Römern genutzt wurden, denn der antike Straßenzug durch das Glottertal führte in einem Abstand von jeweils nur etwa 200 m an der im Mittelalter als sehr bedeutend bezeugten Glottertäler Lagerstätte des Eichbergs (im Norden) und des Kappenbühls (im Süden) vorbei, und allgemein darf die Nutzung der Schwarzwälder Blei-Silber-Erze seitens der Römer zumindest am Gebirgsrand überall vorausgesetzt werden.

Bergbaugeschichte - Mittelalter

Erstmals ausdrücklich die Rede vom Metallerz-Bergbau und von Silbergruben am Oberrhein und im Schwarzwald ist in einem Diplom Kaiser Konrads II. aus dem Jahre 1028. Die Urkunde, die zu den ältesten einschlägigen Dokumenten überhaupt gehört, führt Bergwerke und Erzvorkommen in Moseberch, Lupercheimhaha, Cropach, Steinebronnen superius et inferius, in valle Sulzberc, Baden an.
Sämtliche Orte, die in der Urkunde von 1028 genannt werden, sind jedoch südlich Freiburgs angesiedelt, während wir von Silbergruben nördlich Freiburgs nichts hören.

Man muss die Kaiserurkunde indessen kritisch befragen auf ihren Aussagewert hinsichtlich des Bergbaus im Schwarzwald und im Breisgau. Da unter anderem mit dieser Privilegierung der Basler Bischof, dessen hochburgundisches Bistum soeben in das deutsche Reich eingegliedert worden war, in den Stand gesetzt werden sollte, seinen neuen Aufgaben als weltlicher Territorialherr und Reichsfürst, beispielsweise als Münzherr, in vollem Umfang nachzukommen, wird man kaum — wie bisher
meist geschehen - davon ausgehen können, dass in der Urkunde sämtliche Silbergruben im Breisgau und im südlichen Schwarzwald aufgeführt sind, sondern eben nur jener Ausschnitt daraus, der künftig dem Basler Bischof dienen sollte und über den Kaiser Konrad im Jahre 1028 ohne weiteres verfügen konnte. Deshalb braucht auch nicht zu verwundern, dass das Glottertal hier nicht genannt wird. Es teilt dieses Schicksal mit sämtlichen Schwarzwälder Montanrevieren nördlich Freiburgs.

Der Name "herzogenberg" als Revier verweist jedenfalls auf eine Entstehung spätestens im 12. Jahrhundert, da die Linie der Herzöge von Zähringen 1218 erloschen ist.

Erzbergbau auf den Blei-Silber-Komplex ist im Glottertal jedenfalls seit dem 13. Jahrhundert in großem Umfang archäologisch und zu Ende dieses Jahrhunderts dann auch in den Schriftquellen nachweisbar.

Am Eichberg und am Kappenbühl dürfte am frühesten der Bergbau umgegangen sein. Weitere Spuren sind im hinteren Lautertal (Badbächle) und am Flammeck deutlich zu erkennen. Diese Bergbauspuren sind freilich derzeit noch nicht durch Lesefunde datierbar.

Die Erze wurden in aller Regel nicht weit vom Bergwerk aufbereitet und verhüttet. Im Glottertal sind mittlerweile mehrere solche Hüttenstandorte, ein gutes halbes Dutzend, bekannt, die anhand der gefundenen Keramik und C-14-Datierungen in die Zeit zwischen ca. 1200 und dem 14.Jh. gesetzt werden können (Denzlingen-Luckhaufen und Dorfmatten, Schweizermatte, Mattenmühle, Falkenmatte, Gartenmatte bei der Gschwandermtihle, Sägweg, zwei Plätze am Glotterrain, Hausmatte).

Die wenigen, doch sehr aussagekräftigen Schriftquellen zu den Silberbergen im Glottertal stammen von 1284, 1297 und 1306. Nach diesen handelte es sich um ein großes und ertragreiches Revier.