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Münstertal - Geologie

Das Münstertal umfasst das Flussgebiet des Neumagens oberhalb Staufen im südlichen Schwarzwald. Sein ältestes Gestein ist der Gneis, der im gesamten Münstertal den eigentlichen Gebirgssockel bildet. In diesen Gneiskomplex drangen im Bereich des Belchen und des Blauen Granite ein. Während der Belchengranit auf die eigentliche Gipfelregion beschränkt ist, reicht der Blauengranit bis zu den Münsterhalden. Da seine Gerölle im Kulmkonglomerat von Badenweiler-Schönau enthalten sind, muss der Granit älter sein als das Unterkarbon ( = Kulm).

Vor 320 Mio. Jahren kam es zu der in Mitteleuropa stärksten Gebirgsbildung. Alle Mittelgebirge Deutschlands und der Nachbarländer entstanden. Es kam zu einer Kollision mehrerer Kontinentalblöcke und zu einer sehr starken Metamorphose. Im Schwarzwald stießen gleich drei Kontinentalbruchstücke aufeinander. Mittlerer und Südschwarzwald wurden aufeinandergeschoben, es kam zu starker Heraushebung. Granitmagma drang großflächig in die mittlere Kruste ein.

Im oberen Münstertal gibt es Gneise, die große Feldspatkristalle zeigen. Sie wuchsen in einem zu weiten Teilen mit Schmelze imprägnierten, heißen, weichen Gesteinsbrei, man nennt die Gesteine Metablastite. Sie sind Zeugen der starken Aufheizung der Kruste in diesem Bereich durch Intrusion von viele km3 fassenden Blasen von Granitmagma. Durch die Kollisionsbewegung wurden die Gneise und der Randgranit verfaltet und in Deckenfalten gelegt.
Die Grundmasse der Gneise ist durchschwärmt von Gangporphyren, die steilstehende Gänge von mehreren Kilometern Länge bilden und 30 bis 100 m Mächtigkeit haben. Im Gelände sind sie als Blockhalden erkennbar.
Die meisten Erzgänge des Münstertales sind aus Restlösungen der Granite dieses Zeitraumes entstanden, die auf Spalten aufdrangen. Der eigentliche Erzbringer der Münstertäler Gänge ist bis heute nicht bekannt.

Vor etwa 250 Mio. Jahren, am Ende der variszischen Faltung, kam es zu einem starken Vulkanismus.
Zähflüssiges rhyolithisches Magma drang bis an die Oberfläche. Das flüssige Magma ergoss sich in vorhandene Mulden und Gräben. Es kam zur Bildung von Rhyolithdecken, mit Mächtigkeiten bis 400m, die sich nur durch mehrere Ergüsse erklären lassen. Diese auch als „Deckenporphyre“ bezeichneten Magmen gibt es nur nördlich des Belchen und auf der Etzenbacher Höhe; sie sind am Scharfenstein erkennbar schön ausgebildet.

Ein Teil des Magmas explodierte beim Ausbruch und bildete pyroklastische Ströme, die man heute noch als Tuffdecken anstehend findet. Die Decken wurden später durch verschiedene Verwerfungssysteme zerstückelt, einerseits durch das Herausheben des Schwarzwaldes, andererseits durch das Einsinken des Rheintalgrabens. Im Münstertalbereich kam es zur Einsenkung senkrecht zur Rheingrabenrichtung. Das Untermünstertal liegt heute in dem Graben. Die Deckgebirgschichten aus Perm und Mesozoikum sind im Münstertal abgetragen. Sie würden erst in über 1500 m Höhe anstehen. Dies unterstreicht nochmal die Hebung während des Tertiär.

Zumindest die am Eingang zum Münstertal bei Staufen gelegenen Erzgänge sind teilweise im Tertiär überprägt worden.

Die weiteren Kapitel

Die Informationen zum Bergbaurevier Münstertal sind demzufolge auf mehrere Unterseiten verteilt:
1. Quellen und Bergbaugeschichte
3. Erzgänge
4. Grubenfelder