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Freiamt - Quellen, Geologie, Grubenfelder

Geologe und Lage

Das Revier liegt im Brettental, im S der Vorbergzone, die hier mit 15 km Breite vorliegt. Im W bestehen sie aus einem lößüberdeckten Streifen aus Muschelkalk und Dogger. O schließen sich stufenartige Schollen an, die aus Muschelkalk (gering) und Buntsandstein bestehen. Im Grubengebiet dominiert der rote Buntsandstein.

Die Gänge treten entlang rheinisch (SW-NE) streichender Spalten parallel der Grabenrandverwerfung bzw. direkt in der Hauptverwerfung (Gangzug Segen Gottes-Silberloch) auf. Dabei bildet teilweise im Liegenden Gneis, im Hangenden Buntsandstein das Nebengestein.

Grubenfelder

Die verschiedenen Grubenfelder im Bereich Freiamt sind:

Schlossberg und Gegentrum
Silberloch und gegentrum
Dteckwald
Grube Caroline bei Sexau

Sclossberg und Gegentrum

Im Bereich des Sägplatzes sind heute nördlich der Straße und südlich des Bachs einige Pingen sichtbar, die ehemalige Stollen und Gruben markieren. Die Spuren südlich des Baches gehören zum „Segen Gottes“. Bis in die frühen 90er Jahre des letzten Jahrhunderts konnten hier Cerussite bis 3 cm KL gefunden werden, außerdem Rosasit mit Malachitbüscheln, sowie Spangolith und zitronengelbe Pyromorphit-Mimetesit-Misch-xx und eine Reihe weiterer seltenerer Mineralien. Primärerze waren Galenit, Sphalerit und Fahlerz.
Die Stollen oberhalb der Straße (Schlossberg-Gegentrum) scheinen dagegen mineralogisch eher uninteressant.


Segen Gottes (Schloßberg)
Unterhalb der Ruine Keppenbach befindet sich die Grube Schloßberg bzw. Segen Gottes, welche auf der S Vererzung des Ganges baute. Nach der Gr.Silbergrube war sie die 2. bedeutendste im Revier. Der obere Stollen hatte 170 m Länge, der untere mindestens 42 m. Von dieser Grube sind die meisten Spuren erhalten, daher stammen auch die meisten Mineralien der neueren Zeit von der Halde dieser Grube. Diese wurde allerdings größtenteils abgefahren, die Reste bepflanzt. Das zur Halde gehörende Stollenmundloch ist zugefallen und überwachsen, aber noch zu sehen. Wenig hangaufwärts ist der obere Stollen, in dem der Gang als 1/2 m mächtige Schwerspatführung zu erkennen ist.

Bestandsliste Schloßberg
Anglesit, Azurit, Bariopharmakosiderit, Baryt, Bayldonit, Beudantit, Brochantit, Caledonit, Cerussit, Chalkopyrit, Chenit, Covellin, Devillin, Digenit, Elyit, Galenit, Gartrellit, Gips, Greenockit, Hemimorphit, Hydrocerussit, Lanarkit ?, Leadhillit, Linarit, Malachit, Mimetesit, Oxyplumboroméit, Pyromorphit, Rosasit, Spangolith, Sphalerit, 'Tennantit-Serie', 'Tetraedrit-Gruppe', 'Tetraedrit-Serie ?', Wulfenit


Schloßberg Gegentrum
S an das Feld Silberloch-Gegentrum schließt sich auf der anderen Seite des Saisenbergs dieser Gang an. Der Gangverlauf zwischen den Gruben ist im Gelände nachvollziehbar. Auf einem S Nebengang wurde wohl Eisenerz abgebaut. Das Grubengebäude besteht aus 2 Stollen, wobei der untere nur Baryt und Brauneisen geliefert haben soll. Bleierze wurden nur im oberen Stollen abgebaut. Das 1956 vermauerte untere Mundloch ist oberhalb der Straße zu erkennen, der obere Stollen liegt wenig darüber.

Bestandsliste Schloßberg Gegentrum
Beudantit, Brochantit, Chrysokoll, Duftit, Galenit, Hydrocerussit, Karminit, Langit, 'Limonit', Olivenit, 'Psilomelan', Pyrolusit, Pyromorphit, Rosasit

Silberloch und Gegentrum

Die Grube Silberloch war die bedeutendste im Revier Freiamt. Besonders im 18. Jahrhundert wurde hier intensiv Bergbau betrieben. Unterhalb der Straße im Niedertal befindet sich ein 500 m langer Tiefstollen. Daneben gab es einen Wetterschacht etwa im Bereich des heutigen Eckackerhofs.
Der Gang führt teils Baryt, teils Hornstein und enthielt neben Galenit auch Chalkopyrit und Fahlerz. Leider sind von den ehemals großen Halden kaum noch Material vorhanden. Bei einem Hochwasser 1987 wurden in großem Umfang Gesteinsbrocken freigewachsen. Dies war allerdings die einzige Gelegenheit in den letzten Jahrzehnten, fündig zu werden.

Das Gegentrum des Silberloch-Gangs lässt sich durch Pingen am gegenüberliegenden Hag gut vefolgen. Allerdings konnten – außer beim Hochwasser 1987 – hier nie gute Funde gemacht werden. Die Ausnahme bildet die oberste kleine Pinge auf dem Kamm des südlich liegenden Berges im Steckwald. Hier gab es einige Funde von Pyromorphit in bis 1 cm großen xx. Weiter südlich auf der Südsite des Steckwalds gibt es weitere Pingen. Auch von hier gab es Pyromorphite bis 1 cm Größe sowie interessante Funde von Caledonit, Chenit, Hydrocerussit, Leadhillit/Susannit und Menninge.


Silberloch
Durch die nach N zunehmende Bleiglanzführung war die Grube die reichste des Reviers. Von ihr ist leider heute nicht mehr viel zu sehen. Stollenmundloch wurde nach den Untersuchungsarbeiten Ende des 19.Jhd. zugeschüttet. Spuren der Grube nur noch als Pingenreihe erkennbar.

Bestandsliste Silberloch
Anglesit, Azurit, Baryt, Brochantit, Cerussit, Chalkopyrit, Cuprit, Duftit, Galenit, Karminit, Linarit, Malachit, Oxyplumboroméit, Pyromorphit, 'Tetraedrit-Gruppe'


Silberloch Gegentrum
Es ist die Fortsetzung des Silberloch-Ganges schräg gegenüber auf der anderen Talseite. Verstürztes Mundloch ist als überwachsene Senke in einer Baumgruppe zu erkennen. Am Brettenbach liegt wenig unterhalb bei einer Häusergruppe die Halde der Grube. Leider überwachsen. Durch das Unwetter 1987 wurde ein Teil der Halde weggeschwemmt in den Bach.

Bestandsliste Silberloch Gegentrum
Anglesit, Azurit, Bariopharmakosiderit, Baryt, Bayldonit, Beudantit, Caledonit, Cerussit, Chalkopyrit, Chenit, Cornwallit, Covellin, Cuprit, Duftit, Elyit, Galenit, Goethit, Hydrocerussit, Kaolinit, Karminit, Leadhillit, 'Limonit', Linarit, Malachit, Massicotit, Mimetesit, Minium, Olivenit, Oxyplumboroméit, Proustit, Pseudomalachit, Pyromorphit, Susannit, 'Tetraedrit-Gruppe', Tsumcorit, Wulfenit

Steckwald

Freiamt – Steckwald
Die ehemalige Eisensteingrube befindet sich im Steckwald nordöstlich von Freiamt-Sägplatz.

Bestandsliste Steckwald
'Agardit', Anglesit, Bariopharmakosiderit, Baryt, Bayldonit, Beudantit, Brochantit, Cerussit, Chalkopyrit, Chenit, Cornwallit, Covellin, Elyit, Galenit, Gartrellit, Goethit, Hydrocerussit, Leadhillit, 'Limonit', Malachit, 'Mangan', Massicotit, Mawbyit, Mimetesit, Minium, Olivenit, 'Psilomelan', Pyromorphit, Quarz, Susannit

Grube Caroline

Der Grube Caroline ist eine eigene Unterseite gewidmet, zu dieser gelangen Sie > hier.