Hechtsberg - Quellen, Geschichte, Minerale

Einleitung

Westlich von Hausach liegt der Ortsteil Hechtsberg. Der Steinbruch am westlichen Ortsrand baut überwiegend Paragneise ab. Etwa 200.000 Tonnen werden jährlich abgebaut und das Material in der Region eingesetzt.

Geschichte des Steinbruchs Hechtsberg

Entstanden ist der Steinbruch am Hechtsberg laut den Archivakten von Hausach und Einbach möglicherweise im Zusammenhang mit dem Bahnbau und der damit verbundenen Verlegung der Landstraße um 1865/66.

Das Großherzogliche Domänenamt kaufte 1904 den Steinbruch nebst zugehörigen Gütern. 1930 pachteten Karl Dietz und Josef Keller den Steinbruch, Dietz schied aber bald wieder aus. Nach Josef Kellers Tod 1957 leitete dessen Ehefrau Emma den Betrieb weiter, solange bis ihn Sohn Josef junior übernahm. 1988 erwarb die Firma Uhl die Abbaurechte am Steinbruch Hechtsberg von Josef Keller und gründete die Schotterwerk Hausach GmbH.

2017 wurde bekannt, dass eine Erweiterung für den Steinbruch geplant ist. Dabei geht es um eine Fläche von ca 3,3 Ha Richtung Berg. Dabei musste die Fa Uhl aufgrund der Expertise des zuständigen Sachverständigen für Sprengemissionen und Erschütterungen darauf verzichten, künftig weiter Wandhöhen von 30 m zu sprengen. Die zu sprengende Wandhöhe wurde auf 20 m reduziert, so sollen Steinflug und allzukräftige Erschütterungen künftig verhindert werden. Dafür werde man dann öfter sprengen müssen, um die gleiche Menge Schotter wie bisher zu produzieren.

Vererzungen im Bereich des Steinbruchs

Bekannt wurde die Fundstelle v.a. durch zwei sehr begrenzte Vererzungen, die in den Jahren 1969 und 1993/96 angetroffen wurden, aber auch in grobkörnigen, migmatisch-pegmatitischen Bereichen der Paragneise wurden bis 3cm große Granate und cm-große Apatite angetroffen, die zu erwähnen sind.

Die Vererzung von 1969 auf der untersten Sohle hat Ähnlichkeit mit den Wittichener Vererzungen und enthält eine Kobalt-Kupfer-Mineralisation in Quarz-Calcit-Gängen mit z.B. Safflorit, Skutterudit und verschiedenen Sekundärmineralien wie Erythrin, Konichalcit, Annabergit und Duftit. V.a. die schön gefärbten, bis mehrere mm großen Erythrin-xx waren ein Highlight. Neben diesen 130-150° streichenden Klüften gibt es ein weiteres Kluftsystem, das fast senkrecht auf ersterem aufsetzt. Hier treten in derselben Gangart Tennantit, Chalkosin, Bornit, Löllingit, Sphalerit, ged. Silber und weitere Erze auf, dazu Sekundärmineralien wie Tirolit, Erythrin und Malachit.

Die 1993 aufgefundene Vererzung etwa in der Mitte der Hauptwand enthielt v.a. Wittichenit und Bi-haltiges Fahlerz, darin traten in kleinen Aggregaten Eulytin, Namibit, Beyerit, Bismutit, Malachit und vor allem auch nieriger Chrysokoll auf.

1996 wurde erneut eine solche Zone angeschnitten wurde. Darin fanden sich ebenfalls vor allem auf Chrysokoll hervorragende Wismutvanadate: Eulytin in kleinen tetraedrischen gelben xx bis 1mm sowie als Kugeln bis 3mm, dunkelgrüner Namibit in Kugeln bis 2mm, seltener als kleine xx sowie als weltweit neues Mineral Hechtsbergit, der in mehr oder weniger braunen kleinen mm-großen xx auftritt.

Um 2010 traten in der Mitte der Hauptwand weitere Vererzungen auf, die v.a. Cu-Sekundärmineralien enthielten wie Azurit und Malachit.

Nach wie vor kommen immer wieder größere Calcit-Klüfte mit zart rosafarbenen xx vor.

Bestandsliste an Mineralien vom Hechtsberg

'Agardit', Albit, Almandin, 'Amphibol-Supergruppe', Anatas, Andradit, Annabergit, 'Apatit-Gruppe', Aragonit, Azurit
Beyerit, 'Biotit', Bismutit, Bornit, Brochantit
Calcit, Chalkopyrit, Chalkosin, Chrysokoll, Cobaltit, Cordierit, Covellin
Djurleit, Duftit
Epidot, Erythrin, Eulytin
Fluorapatit
Galenit, 'Gersdorffit', Gips, Glaukodot, 'Granat-Supergruppe'
'Halloysit', Hämatit, Hechtsbergit (TL), Heterogenit
Illit (Var.: Muskovit)
Klinochlor, Konichalcit
Lautit, Löllingit
Malachit, 'Manganogel', Mikroklin, Mixit, 'Monazit', Muskovit
Namibit
Pararealgar, Pektolith, Prehnit, 'Pumpellyit-Gruppe', Pyrit, Pyrrhotin
Quarz
Rammelsbergit, Realgar, Rubellit (Var.: Elbait), Rutil
Safflorit, Schörl, Silber, Skutterudit, Sphalerit, Stromeyerit, 'Synchisit'
'Tennantit-Serie', 'Tetraedrit-Gruppe', Tirolit, Titanit, Tremolit, 'Turmalin-Supergruppe'
Wittichenit
Zeunerit