Wittichen - Die Gruben mit Bestandslisten

Die Auswahl aus der großen Anzahl von Gruben im Revier Wittichen folgt – wie anderswo – auch praktischen Erwägungen, nämlich der Frage, ob ich eine mindestens ausreichende Anzahl von Mineralien von diesen Gruben dokumentieren kann.

Wer den vollständigen Überblick erhalten möchte, dem empfehle ich ausdrücklich die vier Bände „Schwarzwald“ von Gregor MARKL, die beim Bode-Verlag von der Edition-Krüger-Stiftung unterstützt erschienen sind. Diese Bände sind trotzdem noch teuer, aber ihr Geld wert. Alle Bergwerksreviere im gesamten Schwarzwald mit ausführlichen Informationen und tollen Mineralienphotos. Absolut empfehlenswert. Aus Band 3 stammen auch die folgenden – gekürzten – Informationen über die hier auf dieser Seite dokumentierten Gruben.

Zu den Bestandslisten - Zunächst bin ich von den Bestandslisten auf www.mineralienatlas. de ausgegangen, diese habe ich durch abweichende Infos aus MARKL ergänzt. Besonders aber bei der Schmiedestollenhalde, den Gruben Daniel im Gallenbachtal und Anton im Heubachtal fielen mir dann doch entscheidende Abweichungen auf. Wo der Mineralienatlas eine Fülle von Mineralien aufführt is MARKL dann vorsichtiger. Als Wissenschaftler ist er an Fakten gebunden, denen ich mich anschließe. Ich habe dennoch die überschüssigen Angaben aus dem Mineralientals in der Liste gelassen, diese aber bei MARKL nicht aufgeführten Mineralien in eckige Klammern gesetzt.

Auch fiel mir auf, dass im Mineralienatlas bei den jeweiligen Gruben diese als Typlokalitäten für bestimmte Mineralien angegeben waren, doch auf der Ebene der Gruben gar nicht differenziert wurde. Gemeint ist wohl bei diesen Angaben, dass das Revier Wittichen die Typlokalität für dieses Mineral sei. Bei MARKL dageegen wird jeweils nur die Typlokalität gekennzeichnet, wenn das Mineral genau von dieser Grube zum ersten Mal beschrieben wurde.

Da mir diese Umstände erst biem Abgleich der Bestandslisten der Schmiedestollenhalde auffiel, fehlt diese Überprüfung in den Abschnitten zuvor, wird aber noch erfolgen.

Sophia

Der Sophiagang wurde um 1740 entdeckt und die Grube Sophia wurde bald die bedeutendste im Revier. Über 80 Jahre lang deckte sie ihre eigenen Kosten und machte Gewinn – das war im Schwarzwald außergewöhnlich. Insgesamt förderte sie ca 4 to Silber.
Auf der Halde gelangen bis in neuere Zeit immer wieder Funde von gediegen Silber. Seit den 60er Jahren, als das Mineraliensammeln begann, fanden sich auch viele andere Mineralien auf der Halde – u.a. auch eine Reihe Uranmineralien in der Umgebung verwitterter Pechblende von denen mehrere ihre Typlokalität in Wittichen haben.

Bestandsliste
Abernathyit, Adamin, Agardit-(Y), Akanthit, Alacránit, [ Anatas ], Ankerit, Annabergit, Aragonit, Arsen, Arseniosiderit, Arsenolamprit, Arsenolith, Arsenopyrit, Arsenuranospathit (TL), [ Atelestit ], [ Auripigment ], Bariopharmakosiderit, Baryt, Billietit, Bismit, Bismuthinit, Bismutit, Bornit, Brochantit, Calcit, Chadwickit (TL), Chalkopyrit, Chlorargyrit, Chrysokoll, Covellin, Cuprit, Curit ?, Dolomit, Emplektit, Erythrin, Fluorit, Fourmarierit ?, Galenit, Galenobismutit ?, Gips, Glaukokerinit, Goethit, Guérinit, Haidingerit ?, Hallimondin, Hämatit, [ Kaatialait ], Kahlerit, Kamotoit-(Y), Kasolit, Klinochlor, Kobaltkoritnigit, Kupfer, Langit, Lautit, Lavendulan, Löllingit, Malachit, Metaheinrichit, Metakahlerit (TL), Metakirchheimerit (TL), Metanováčekit, Metarauchit, Metauranospinit (TL), Metazeunerit, Mixit, Nickelin, Nickelskutterudit, Nováčekit-I, Pararammelsbergit ?, Pararealgar, Parasymplesit, Pearceit-Tac, Pharmakolith (TL), Pikropharmakolith, “Pitticit”, Protasit, Proustit, Pyrit, Quarz, Rammelsbergit, Rauenthalit, Realgar, Rösslerit ?, Rutherfordin, Safflorit, Sainfeldit, Seelit, Siderit, Silber, Skutterudit, Sphalerit, Stephanit ?, Stromeyerit, Symplesit, 'Tennantit-Serie', 'Turmalin-Supergruppe', Uraninit, Uranophan, Uranospathit, Uranospinit, Vandendriesscheit, Walpurgin, Weilit, Wismut, Wittichenit, Xanthokon, Xenotim-(Y), Zeunerit, Zippeit

Neuglück und Simson im Böckelsbach

Diese beiden Gruben sind untertage verbunden und liegen nur wenige hundert Meter oberhalb im Böckelsbachtal. Hier wurden überwiegend Kobalterze auf dem Josephsgang abgebaut. Im 18. Jahrhundert war Neuglück eine der größten Kobaltproduzenten des Reviers. Safflorit trat eingewachsen in Calcit auf (durch Herauslösen mit Ameisensäure lassen sich hervorragende Stufen mit schönen, wenn auch kleinen xx), oft mit Bismuthinit vergesellschaftet. Neuglück ist auch Typlokalität für den Wittichenit – leider nicht schön ausgebildet, nur in Form von in weißen Baryt eingewachsenen rundlichen Aggregaten.


Bestandsliste Neuglück
Anatas, Ankerit, Annabergit, Aragonit, Arseniosiderit, Arsenolith, Baryt, Beyerit, Bismoclit, Bismuthinit, Bismutit, Bornit, Calcit, Chalkopyrit, Chalkosin, Cobaltkoritnigit, Covellin, Dolomit, Emplektit, 'Epigenit', Erythrin, Fluorit, Galenit, Hämatit, Hörnesit, Idait, Kobaltocalcit (Var.: Calcit), Lavendulan, Markasit, Nickelin, Parasymplesit, Pharmakolith, Pikropharmakolith, Proustit, Pyrit, Quarz, Rammelsbergit, Rooseveltit, Safflorit, Siderit, Silber, Skutterudit, Sphalerit, Spionkopit, 'Tennantit-Serie', 'Tetraedrit-Gruppe', 'Tetraedrit-Serie', 'Turmalin-Supergruppe', Wismut, Wittichenit (TL), Yarrowit, Zeunerit


Bestandsliste Simson
Akanthit, Ankerit, Annabergit, Aragonit, Arseniosiderit, Arsenolith, Asbolan, Bariopharmakosiderit, Baryt, Beyerit, Bismuthinit, Bismutit, Bornit, Calcit, Chalkopyrit, Chalkosin, Covellin, Dolomit, Emplektit, Erythrin, Fluorit, Galenit, Hämatit, Hörnesit, Kobaltocalcit (Var.: Calcit), Lavendulan, 'Limonit', Markasit, Nickelin, Nickelskutterudit, Olivenit, Parasymplesit, Pharmakolith, Pikropharmakolith, Proustit, Pyrit, Quarz, Safflorit, Siderit, Silber, Skutterudit ?, Sphalerit, Spionkopit, 'Tennantit-Serie', Wismut, Wittichenit, Yarrowit

Gruben am Silberberg auf dem St.Josephs-Gang

Die Grube St.Josef war die erste, die nach dem 30-jährigen Krieg Silber lieferte. Gut möglich, dass der Josephsgang bereits im Mittelalter der wichtigste abgebaute Erzgang war.

Der Gang wurde durch mehrere Schächte und Stollen erschlossen. U.a.: Im Tälchen rechts oberhalb der Schmiedestollenhalde liegt die Grube Frisch Glück (heute Fledermausstollen), der Schmiedestollen im Tälchen links oberhalb der Schmiedestollenhalde (aber heute nicht mehr lokalisierbar) der Moses Segen Schacht (weit oben im Tälchen links der Schmiedestollenhalde).

Der Gang selbst wurde 1990 beim Anlegen eines Forstwegs freigelegt (direkt am nächsten Forstweg oberhalb der Schmiedestollenhalde), führte aber in diesem Bereich nur stark oxidierte Kupferwismuterze, aber mit schönen freistehenden Pseudomorphosen von Bismutit nach Wittichenit und mit Beyerit, Malachit, Mixit sowie gut ausgebildeten Atelestit-xx.

Im linken Tälchen oberhalb der Schmiedestollenhalde verläuft außerdem (quer zum St.Josephsgang) eine auffällige Pingenreihe des Gnade Gottes-Gangs. Dieser Bergbau arbeitete im Mittelalter ausschließlich aus Silber. Die Kobalterze wurden weggeworfen. So konnte man hier bis in die 80er Jahre noch schöne Kobalterze finden.


Bestandsliste St Josef (Alt und Neu)
Anatas, [ Arsen ], Atelestit, Beyerit, Bismutit, Emplektit, [ Gersdorffit ], Malachit, Metazeunerit, Mixit, Orthowalpurgin, Preisingerit, [ Proustit ], Quarz, Silber, Walpurgin, Wittichenit, [ Xanthokon ]

Bestandsliste Gnade Gottes
Calcit, Silber, Skutterudit

Bestandsliste Frisch Glück
Bismutit, Brochantit, Dolomit, Erythrin, Kobaltocalcit (Var.: Calcit), 'Tetraedrit-Gruppe'

Die Schmiedestollenhalde

Die Halde, früher ein El Dorado für Mineraliensammler aus ganz Deutschland, ist heute größtenteils bis auf den 4 m darunter liegenden Waldboden umgegraben und bietet außer Belegstücken kaum noch sammelwürdiges Material. Die Schmiedestollenhalde enthielt Material aus dem Schmiedestollen und aus der Grube Frisch Glück – also überwiegend vom St.Josephsgang und den begleitenden Gänge wie dem Gnade Gottes-Gang.

Bestandsliste
Agardit-(Ce), ['Agardit-(Dy)'], Agardit-(Nd), [Aikinit], Akanthit, [Allophan], [Anatas], Anglesit, Annabergit, Aragonit, ['Argentit'], [Arsen], Arseniosiderit, [ Arsenolith ], Asbolan, Atelestit, [Auripigment], Azurit, Bariopharmakosiderit, Baryt, Beyerit, Bieberit ?, Bismit, Bismuthinit, Bismutit, Bismutoferrit, [Bornit], Brochantit, [Calcit], Cerussit, Chalkanthit, Chalkopyrit, [Chalkosin], [Chlorargyrit], Chrysokoll, Cinnabarit, Connellit, [Cornwallit], [Covellin], Cuprit, Delafossit, Devillin, Digenit, [Dolomit], Dussertit, Emplektit, Enargit, Erythrin, Eulytin, Ferrihydrit, Ferrisymplesit, [Fluorit], Galenit, 'Gersdorffit', Gips, Goethit, [Guérinit], Hämatit, Heinrichit, Heterogenit-2H (Poly.: Heterogenit), "Heubachit", [ Hörnesit ], Kaatialait, [Karminit], [Kasolit], [Klinosafflorit], Kobaltkoritnigit, Konichalcit, Kupfer, Langit, Lautit, Lavendulan, Linarit, Luzonit, Malachit, ['Manganohörnesit'], [Medenbachit], Metaheinrichit, [Metanováčekit], Metazeunerit, Mimetesit, Mixit, [Monohydrocalcit], Moorhouseit, [Nickelin], Novácekit-I, Olivenit, Orthowalpurgin (TL), Pararealgar, Parasymplesit, Parnauit, [Pharmakolith], [Pharmakosiderit], [Phaunouxit], [Phurcalit], [Pikropharmakolith], “Pitticit”, Posnjakit, Preisingerit, [Proustit ], [Pyrit], Quarz, [Rauchit], [Rauenthalit], Realgar, Richelsdorfit, Rooseveltit ?, Safflorit, [Sainfeldit], Schultenit, [Seelit], Segnitit, [Siderit], [Siderogel (Var.: Goethit)], Silber, [Skorodit], [Skutterudit], Sphaerobismoit (TL), [Sphalerit ], Strashimirit, Studtit, [Symplesit], 'Tennantit-Serie', 'Tetraedrit-Serie', Tirolit, 'Turmalin-Supergruppe', Uraninit, Uranophan, Uranospinit, [Vandendriesscheit], Vivianit, ‚Wad', Walpurgin, Wismut, Wittichenit, Wölsendorfit, [Yukonit], Zeunerit, Zippeit

Die Gruben am Burgfelsen

Auf dem Felsen scheint im Mittelalter eine Burganlage existiert zu haben, wohl zum Schutz des Bergbaus im Tal.

Die bedeutendste Grube am Burgfelsen war St. Johann. Im unteren Stollen konnte bis vor einiger Zeit noch sehr schöne bis 8cm-KL große Fluorit-xx geborgen werden. Hin und wieder waren frische oder in Bismutit umgewandelte Emplektit-Nadeln in den Fluorit-xx eingewachsen. Dazu kam Wittichenit, Falerz und Chalkopyrit in xx sowie Sekundärminerale wie Chrysokoll, Allophan, Malachit und als Seltenheit Aikinit. Johann am Burgfelsen ist Typlokalität für Camgasit, das in einer Co-U-Vererzung im hinteren Stollenteil im Bereich eines Gesenks anstand.

In der Grube Georg gab es große, derbe bis nierige Massen von Manganhydroxiden.

In der Grube Anton von Padua wurde Schröckingerit auf Granit gefunden, wobei es sich vermutlich um eine Neubildung an der Stollenwand handelt.


Bestandsliste Grube Johann
Agardit-(Ce), Aikinit, Alloklas, Allophan, Anhydrit, Ankerit, Aragonit, Asbolan, Baryt, Bismit, Bismutinit, Bismutit, Bornit, Bravoit (Var.: Pyrit), Brochantit, Calcit, Camgasit (TL), Chalkanthit, Chalkopyrit, Chalkosin, Chrysokoll, Covellin, Emplektit, Erythrin, „Fahlerz”, Fluorit, Galenit, Gips, Goethit, Hämatit,, Hörnesit, Langit, Lepidokrokit, Linarit, Malachit, Markasit, Metazeunerit, Mixit, Monohydrocalcit, Muskovit, Nováčekit-I, Pechblende (Var.: Uraninit), Pitticit, Pyrit, Quarz, Rapidcreekit, Safflorit, Schröckingerit, Siderit, Siderogel (Var.: Goethit), Skutterudit, Sphalerit, Spionkopit, Synchisit-(Ce), ‚Tetraedrit-Gruppe', Tirolit, Uraninit, Wismut, Wittichenit, Xenotim-(Y)

Gallenbachtal

Die Grube Daniel
Bergbaulich wenig ergiebig, war diese Grube mineralogisch interessant. Der Gang hat gegenüber den anderen Wittichener Gängen eine deutlich andere Streichrichtung, was auf eine andere geologische Bildung hinweist. Wo er die Grenze zum Gneis durchschlägt, vertaubt er.
Die Grube erscheint schon auf ältesten Karten des Reviers und wurde vermutlich schon vor dem 30—jährigen Krieg betrieben. Außer einem angeblichen Fund von Silber kann sie aber nur Kupfer geliefert haben, da sie nur Kupfer-Wismut-Erze führt. Diese sind erzmikroskopisch sehr komplex zusammengesetzt (wie das inzwischen diskreditierte „Klapprothit“, das ein Gemenge von Emplektit mit anderen Erzen ist).

Bestandsliste Daniel
Agardit-(Ce), Aikinit, [Akanthit], Anglesit, [Ankerit], [Azurit], Baryt, [Beyerit], Bismuthinit, Bismutit, Bornit, [Brochantit], Calcit, Cerussit, [Chalkanthit], Chalkopyrit, Chalkosin, [Chrysokoll], Covellin, Cuprit, Devillin, [Digenit], [Djurleit], [Dolomit], Emplektit, [Erythrin], [Eulytin], Fluorit, Galenit, [Goethit], [Hämatit], Klaprothit (TL), Kupfer, Langit, Linarit, Malachit, Mimetesit, [Mixit], [Proustit ?], [Pyrit], [Quarz], Siderit, [Silber], [Skutterudit], Sphalerit, Spionkopit, 'Tennantit-Serie', 'Tetraedrit-,Serie', Wismut, Wittichenit, Wroewolfeit, Yarrowit


Die Grube König David
Diese liegt im hinteren Gallenbachtal. Als der heute gesicherte Schacht und die Tiefstollen noch zugänglich waren, konnten hier neben tiefblauen Fluorite mit mehreren cm KL, hervorragenden Calcit- und Barytstufen auch eine kleine Zahl fantastischer Wittichenit-Stufen geborgen werden. Die scharfkantigen Xx im weißen Baryt eigewachsenen Kristalle erreichten eine Länge bis 2 cm.

Bestandsliste König David
Agardit-(Ce), Aragonit, [ Atelestit ], Baryt, Calcit, Emplektit, Erythrin, Fluorit, Olivenit ?, Wittichenit

Die Flussspatgruben im Kaltbrunner Tal

Von hier, im östlichen Nachbartal, stammen die schönsten Fluoritstufen des Reviers Wittichen. Die Gruben bauten auf einem bis 1 m mächtigen Flussspatgang, der praktisch keine Erze führte. Sie lieferte im 18. Jhdt Flussspat als Zuschlag für die Schmelzöfen in Wittichen. Anfang des 20. Jhdts arbeitete hier am östlichen Talhang eine kleine Grube – auch als Grube Ilse bekannt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde sie wie viele andere Gruben im Schwarzwald noch einmal untersucht und kurz betrieben. Noch in den neunziger Jahren konnten hier in – selten auftretenden – Drusen Fluorit-Würfel bis fast 10 cm KL aufgefunden werden.

Neben diesem Hauptgang wurde auch noch eine kleinere Grube auf den beiden Nebengängen betrieben – die Grube Anton in Kaltbrunn.

Bestandsliste Grube Ilse
Baryt, Emplektit, Fluorit, Quarz

Heubachtal

Eine Grube Anton gibt es auch im Heubachtal. Daher bitte nicht verwechseln. Die Grube Anton im Heubachtal ist die einzige Grube außerhalb des engeren Wittichener Tals, die nennenswerte Silber- und Kobaltvorräte abbaute. Außerdem wurde diese Lagerstätte erst relativ spät entdeckt, als die anderen schon erschöpft waren.

Im 18. Jhdt als nicht bauwürdig eingestuft, wurde um das Jahr 1830 herum ein neuer Versuch unternommen. 1837 erreichte man einen Reicherzfall, dessen Ausbeute innerhalb von 3 Tagen 47,5 kg Silber betrug. Diese Reiche Firste war ca 40 m lang. Hier konnte in den 80er Jahren noch gediegen Silber aus der Wand geklopft werden. Aus diesem Bereich stammen auch die Ca-Mg-Arsenate, die die Grube bekannt machten. So ist die Grube Anton im Heubachtal die Typlokalität für Machatschkiit. Bis zum Jahr 1850 brachte die Grube ca 737 kg Silber und 189 to Kobalterze. 1850 endete diese Bergbauperiode.

Als 1950 die Stollen für eine Uranprospektion wieder aufgewältigt, beräumt und selbst die Tiefbaue gesümpft wurden, konnte man jedoch keine rentable Uranvererzung feststellen. Zu Beginn der 70er-Jahre wurde der Untere Stollen mit einem Ausbau versehen für eine seismologische Forschungsstation die seit 1971 bis heute durch die Universitäten Stuttgart und Karlsruhe betrieben wird.

Bestandsliste Anton im Heubachtal
[Adamin], ['Agardit-(Dy)'], Akanthit, [Alacránit], [Anatas], [Anglesit], Annabergit, Aragonit, Arsen, Arseniosiderit, [Arsenolamprit], Arsenolith, [Arsenopyrit], [Arsenuranospathit], Asbolan, Atelestit, [Auripigment], [Azurit], Bariopharmakosiderit, Baryt, [Beudantit], [Billietit], Bismit, [Bismoclit], Bismuthinit, Bismutoferrit, [Bornit], [Brochantit], Calcit, [Cerussit], [Chalkanthit], Chalkopyrit, Chalkosin, [Chlorargyrit], [Chrysokoll], [Cinnabarit], [Connellit], [Cornubit], [Cornwallit], [Covellin], [Cuprit], [Delafossit], [Devillin], [Digenit], Dolomit, [Dussertit], Emplektit, [Enargit], Erythrin, [Eulytin] , “Fahlerz”, Ferrarisit, [Ferrisymplesit], Fluorit, [Galenit], [Galenobismutit], 'Gersdorffit', Gips, Goethit, Guérinit, Hämatit, Heinrichit, Heterogenit („Heubachit“), Hörnesit, [Kaatialait], [Kaolinit], [Kasolit], Kobaltkoritnigit, Konichalcit, Kupfer, Langit, Lautit, Lavendulan, [Linarit], [Lindackerit-(Co)], Löllingit, [Luzonit], Machatschkiit (TL), Malachit, 'Manganogel', Metaheinrichit, [Metakirchheimerit], [Metanováčekit (TL)], Metazeunerit, [Mimetesit], Mixit, [Moorhouseit], [Muskovit], Nickelin, Olivenit, Pararealgar, Parasymplesit, [Parnauit], [Pearceit-T2ac (Poly.: Pearceit-Tac)], Pechblende (Var.: Uraninit), Pharmakolith, Pikropharmakolith, “Pitticit”, [Posnjakit], Pradétit, [Preisingerit], Proustit, Pyrit, [Pyrolusit], Rammelsbergit, Rauenthalit, Realgar, [Richelsdorfit], [Rooseveltit], Rösslerit, Roselith, [Rutil], Safflorit, Sainfeldit, Siderit, Siderogel (Var.: Goethit), Silber, Skorodit, Skutterudit, [Sphalerit], [Spionkopit], [Strashimirit], [Symplesit], 'Tennantit-Serie', [Tirolit], Uraninit, [Uranophan], [Uranospinit], [Vandendriesscheit], [Walpurgin], Weilit ?, [Wismut], Wittichenit, [Wölsendorfit], Xanthokon, [Xenotim-(Y)], [Yarrowit], Zeunerit